Geschichte
Blick vom Gebiet Weierwisen auf die Altstadt und den Hof zu Wil.
Quelle: WilNet
Hof zu Wil
Vermutlich im 12. Jahrhundert errichteten die Grafen von Toggenburg am höchsten Punkt des Altstadthügels, wo sich heute der Hof zu Wil befindet, einen befestigten Wohnturm. Um diesen herum entwickelte sich ab dem 13. Jahrhundert die Altstadt, nachdem Wil um 1200 das Stadt- und Marktrecht erhalten hatte. Im Jahre 1226 gelangte die Stadt als Schenkung in den Besitz der Fürstabtei St. Gallen. Noch heute wird Wil deshalb als Äbtestadt bezeichnet. Der Hof zu Wil wurde als Residenz der Fürstäbte mehrmals umgebaut und erweitert. Seine heutige Gestalt erhielt er im 15. Jahrhundert unter Fürstabt Ulrich Rösch. Der einstige Wohnturm der Grafen von Toggenburg wurde in den Baukörper integriert und ist seit der Renovation in den Jahren 2005-2011 wieder begehbar. Der letzte grösse Eingriff in die äussere Erscheinung des Hofs erfolgte Ende des 17. Jahrhunderts, als das Walmdach zu einem Krüppelwalm umgebaut wurde. Nach der Auflösung des Klosters St. Gallen fiel der Gebäudekomplex im Jahr 1810 in den Besitz der Ortsgemeinde und unmittebar danach in Privatbesitz. Von 1815 bis 1982 bestand eine Bierbrauerei im Hof. 1990 wurde der Hof von einer Stiftung erworben und als Baudenkmal von nationaler Bedeutung eingestuft. In zwei Bauetappen, abgeschlossen 1998 und 2011, wurden Teile des Komplexes für eine öffentliche Nutzung erschlossen. Heute befinden sich ein Gastronomiebetrieb mit verschiedenen Tagungsräumen, die Stadtbibliothek, das Stadtmuseum sowie die Räumlichkeiten der Volkshochschule im Hof zu Wil.
Quellen: WilNet, Stiftung Hof zu Wil, Stadt Wil